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Klaus Kaulis - Neue Formen der Circus-Conférence

Im schmucken roten Frack eilt er in die Manege. Der Rausch von Parade und Musik – welcher Artist kennt das nicht – hat ihn quasi reingetragen. Sein Temperament gibt das Tempo des Programms bereits vor. Mit gepflegter Sprache heißt er das Publikum willkommen. Als hätte er sich gerade heute auf diese Besucherschar besonders gefreut. Der Zuschauer nimmt dem alten, immer noch jungen Circushasen Klaus Kaulis diese ehrliche Begeisterung ab. Ohne Liebe zum Metier würde der Funke nicht überspringen.

Diktion, phonetischer Wohlklang, adretter Auftritt lassen seine Hochachtung vor der artistischen Leistung spüren. Ja, Klaus Kaulis erhebt die Ansage zum unverzichtbaren Element der Circusregie. Sein Sachverstand bezieht die kleinen und großen Besucher gleich in das Programm ein, gibt leicht verpackte Informationen über die Zauberwelt, nimmt das Publikum sozusagen an die Hand und zieht einen roten Faden der Sympathie durch das Programm. Seine Sequenzen sind spannungserzeugend, machen neugierig. Zuhören macht Spaß.

Klaus Kaulis am drahtlosen Mikrofon hat den einst "mir" und "mich" verwechselnden Sprechstallmeister verstaubter Schule längst weit hinter sich gelassen und neue Formen des Rekommandierens kultiviert.



Er setzt keinen Circus vor, er reicht ihn dar.

Wer soviel für Sprechkultur im Circus leistet, hat
– wie Klaus Kaulis – das verliehene GCD-"Chapiteau" voll verdient.
Klaus Kaulis öffnet dem Publikum das geheimnisumwitterte Circusabenteuer. Er ist so etwas wie ein Pressechef in der Manege. Er ruft den Artisten mal ein ,Bravo" zu, ist auf den kleinen Zwischenfall vorbereitet und nutzt das Stimmungsbarometer im Finale für ein zusammenfassendes buntes Schlußbild.

Klaus Kaulis hat eine sonst verkümmerte Artistensparte mit Qualität, Charme und Überzeugung wieder lebendig gemacht, als seriöse Visitenkarte für guten Circus.

Wolfgang Kuck
aus: DIE CIRCUSZEITUNG – offizielles Organ der GCD